STATEMENT: wir fordern krebsbehandlung und freiheit für kevin "rashid" johnson! #freerashid

Friday, March 24th 2023  — 
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Dieser Text ist eine geupdatete Version unseres Statement vom 18.03.2022, dem internationalem Tag der revolutionären Gefangenen. Seitdem wir vor fast einem Jahr unsere #freerashid Kampagne lanciert haben, hat sich Rashid's Situation um einiges verschlechtert, weswegen die Stärkung der Kampagne umso wichtiger ist. Wir rufen alle revolutionären und fortschrittlichen Kräfte dazu auf, sich der #freerashid Kampagne anzuschliessen und dieses Statement so weit wie nur möglich zu verbreiten.


WIR FORDERN KREBSBEHANDLUNG UND FREIHEIT FÜR KEVIN "RASHID" JOHNSON!

#FREERASHID

"Amerika predigt Freiheit und praktiziert Sklaverei".

Diese Worte stammen von Malcolm X, einem der wichtigsten Anführer der Bürgerrechtsbewegung in den USA. Obwohl Malcolm bereits 1965 von der FBI erschossen wurde, hat dieses Zitat in den Jahrzehnte seither nicht an Gültigkeit verloren, da sich an dieser Situation nichts Grundlegendes geändert hat. Entgegen der Propaganda, die uns in der Schule eingetrichtert wurde, ist die Sklaverei in den USA nämlich nie abgeschafft, sondern lediglich reformiert worden. Der "13th Amendment", der 13. Zusatzartikel der US-Verfassung, der als "Abschaffung der Sklaverei" verkauft wurde, verbietet nämlich in Wirklichkeit nur Sklaverei ausserhalb des Gefängnissystems. Diese gewollte Hintertür ist bereits mehr als 150 Jahre lang dafür genutzt worden, Gefangene legal zu versklaven.

Heute sind 1,5 Millionen US-Amerikaner*innen hinter Gittern. Unter Androhung physicher und psychischer Folter (wie z. B. Isolationshaft), werden die Insass*innen amerikanischer Gefängnisse zu unbezahlter Arbeit für private Grossunternehmen gezwungen. Diese Sklavenarbeit findet sowohl auf waschechten Plantagen, wie auch in Sweatshops statt. Zu den Unternehmen, die davon profitieren, gehören Nike, Starbucks und Microsoft. In einigen Bundesstaaten erhalten die "angestellten" Gefangenen bis zu 50 Rappen pro Tag, in anderen wiederum kriegen sie keinen einzigen Cent.

Die Gefangenenpopulation der USA ist nicht nur die grösste der Welt, sondern die grösste der Menschheitsgeschichte. 1% der amerikanischen Gesamtbevölkerung sind Sklav*innen. 40% von diesen Sklav*innen sind schwarz, und das obwohl nur 15% der US-amerikanischen Bevölkerung schwarz ist. Dazu kommt noch, dass die Inhaftierungsrate schwarzer Jugendlicher fünf Mal höher als die weisser Jugendlicher ist, und dass schwarze Erwachsene sechs Mal häufiger in staatlichen Gefängnissen inhaftiert sind als weisse Erwachsene. Jeder vierzigste schwarze Mann in den USA sitzt momentan hinter Gittern! Diese Zahlen zeigen klar, dass die amerikanische Gefängnissklaverei nichts anderes als nationale Unterdrückung ist. Genau diese Unterdrückung der schwarzen Nationalität innerhalb der USA ist die tatsächliche Grundlage für den dort vorherrschenden antischwarzen Rassismus.

Ein solcher moderner Sklave ist der schwarze Kommunist Rashid (bürgerlicher Name Kevin Johnson). Er wurde am 3. Oktober 1971 in Richmond, Virginia, geboren, wo er 1990 als Teenager für einen Mord, den er nicht begangen hatte, zu lebenslanger Haft verurteilt wurde. Da er als Angehöriger einer unterdrückten Nationalität in Amerika in Armut aufwuchs, dealte Rashid früh Drogen. Doch das hörte alles auf als er mal im Knast angekommen war, wo er sich von Tag eins verbissen gegen die Gewalt von Wärtern und Mitinsassen, die als Aufseher fungierten, wehren musste. Zunächst versuchte Rashid, seine Freiheit über den legalen Pfad zurückzuholen. Er schulte sich sechs Jahre lang im US-Recht und verteidigte sich selbst vor Gericht. Als er jedoch realisierte, dass jeder Richter das Gesetzesbuch wegschmiss, sobald es um seine Freilassung ging, begann er stattdessen die Bücher wichtiger Kommunisten wie Marx, Lenin und vor allem Mao zu lesen. Von diesem Zeitpunkt an widmete Rashid sein ganzes Leben der Abschaffung des Kapitalismus und der Sklaverei in den USA. Auf Grund dessen gründete er im Jahr 2005 die "Neuafrikanische Black Panther Partei", als Fortsetzung der 1971 gegründeten Gefängnissektion der Black Panthers. Im Jahr 2020 wurde seine Partei dann zur "Revolutionären interkommunalen Black Panther Partei".

Genosse Rashid ist zwar ein Sklave ─ aber das nur dem Namen nach. Denn er ist entschlossen, frei zu sein. Er hat die Geschichte und die gegenwärtige Situation der US-Gefängnisarbeit analysiert und ist so zum Schluss gekommen, dass es sich hier um eine spezifische, kapitalistische Form der modernen Sklaverei handelt und dass die industrialisierten Ami-Knäste nichts anderes als ein Netzwerk von "Stacheldrahtplantagen" sind. Deswegen ruft er dazu auf, diese Plantagen in "Schulen der Befreiung" umzuwandeln, um eine neue Generation schwarzer Revolutionär*innen auszubilden, die diese modernen Sklavenplantagen niederbrennen werden, um gemeinsam mit den armen und arbeitenden Menschen aller Hautfarben echte Emanzipation zu erreichen.

Als revolutionärer Kommunist hat Rashid dieses brutale System stets "hinter feindlichen Linien" bekämpft und u.a. im Frühjahr 2018 mit einem Gefängnisstreik in ganz Florida die grösste landesweite Knaststreikwelle der amerikanischen Geschichte eingeleitet. Auch wenn er hinter Gittern sitzt und für jeden Protest starke Repression zu erwarten hat, entlarvt Rashid das Sklavenarbeitsystem der Amis immer wieder aufs Neue. In einem Interview mit "The Guardian" im Jahr 2018 schrieb er:

"Jeder, der nach 1865 wegen eines Verbrechens verurteilt wurde, konnte vom Staat an private Unternehmen verpachtet werden, die seine Arbeitskraft für wenig oder gar kein Geld ausbeuten würden. In mancher Hinsicht führte dies zu schlimmeren Bedingungen als zu Zeiten der Sklaverei, da die privaten Unternehmen nicht verpflichtet waren, für ihre Zwangsarbeiter zu sorgen ─ sie boten den ausgebeuteten Personen weder medizinische Versorgung noch nahrhafte Lebensmittel oder Kleidung.
Obwohl ich mich selbst immer geweigert habe, mich auf diese moderne Sklaverei einzulassen, habe ich viele Beispiele dafür erlebt. Die extremsten Beispiele gab es in Texas und Florida, wo Gefangene gezwungen werden, kostenlos und völlig unbezahlt auf den Feldern zu arbeiten.
Sie werden in Ketten gezwungen und auf die Felder gebracht, wo sie alle Lebensmittel anbauen müssen, die die Häftlinge essen: Kürbis, Gemüse, Erbsen, Okra. Sie erhalten primitive Handgeräte wie Holzstöcke und Hacken und werden gezwungen, den Boden zu bestellen, Baumwolle zu pflanzen und zu ernten.
Sie werden den ganzen Tag von Wächtern auf Pferden mit Schrotflinten bewacht. Elitetruppen von Gefangenen werden eingesetzt, um andere Gefangene durch offenen Zwang und Gewalt gefügig zu machen.
Häftlinge, die mit dieser elenden Sklaverei nicht einverstanden sind, werden in Einzelhaft gesteckt. Ich weiss das aus eigener Erfahrung."

Dieses System der industrialisierten Gefängnissklaverei ist für die schwarze Nationalität in den USA nichts anderes als Demütigung, Folter und Mord; mehr noch ─ es ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Unzählige einfache Arbeiter*innen, Bauer*innen und Sklav*innen haben im Kampf und Bürgerkrieg gegen den sklavenbesitzenden Süden ihr Blut vergossen und ihr Leben gelassen, doch statt das revolutionäre Ziel dieses Krieges zu Ende zu führen, haben die reichen, weissen Imperialisten, die die Vereinigten Staaten beherrschen, die Sklaverei einfach neu verpackt und als Teil ihrer kapitalistischen Wirtschaft weiterentwickelt. Der Kampf gegen die Sklaverei tobt immernoch und ist heute mehr denn je mit dem Kampf gegen den Kapitalismus verbunden. An der Spitze dieses Kampfes steht der Anführer der modernen Sklavenaufstände, Genosse Rashid.

Doch weil die modernen Sklaventreiber den Kampfgeist unseres Genossen seit über drei Jahrzehnten hinter Gittern nicht haben brechen können, wollen sie ihn nun ermorden. Am 1. Juli letzten Jahres erfuhr er von einem Gefängnisarzt, dass er Prostatakrebs hat. Das medizinische Knastpersonal hatte die Anzeichen neun Monate davor bereits festgestellt, doch aktiv vor ihm geheim gehalten. Nur durch Glück und wiederholte Beschwerden erfuhr Rashid überhaupt davon. Er machte diese dreckige Kampagne gegen ihn sofort publik und seither erhebt sich weltweit immer mehr Protest dagegen.

Jetzt tun diese Schweine so, als kämen sie Rashid entgegen. In Wahrheit jedoch hat das Knastpersonal ihm seit Juli 2022 mindestens vier Arzttermine sabotiert und nach dem letzten Stand ist seine Krebsbehandlung noch keinen einzigen Schritt weitergekommen. Und das, obwohl Gefängnisärzte ihm im Oktober besorgt mitteilten, dass sein Krebs bereits ein unheilbares Stadium erreicht haben könnte. Die Motive dahinter sind glasklar: Rashid soll an seinem Krebs sterben.

Dieses Vorgehen hat Geschichte, sowohl in den USA als auch auf der ganzen Welt. So machte es das FBI bereits mit dem Black Panther-Anführer Fred Hampton. Nachdem eine kurze Haftstrafe für Hampton den Kampfgeist der schwarzen Befreiungsbewegung nur verstärkte, brachen FBI-Agenten bei ihm zuhause ein und richteten ihn kaltblütig hin, statt ihn erneut in den Knast gehen zu lassen. Auch der Black Panther George Jackson wurde im Gefängnishof von Snipern erschossen, weil er sich niemals kleinkriegen liess.

International sind die bekanntesten Fälle für Mord an revolutionären Anführern wohl die Hinrichtung İbrahim Kaypakkayas, nachdem er unter Folter kein einziges Wort an die türkischen Faschisten verriet; die bewusste Tötung des grossen indischen Kommunisten Charu Majumdar durch die Enthaltung von lebensnotwendiger Medizin gegen seine Herzkrankheit in den Kerkern des indischen Staates; und, der Genosse Abimael Guzmán alias Vorsitzender Gonzalo, der vor anderthalb Jahren hinter Gittern starb, nachdem der peruanische Staat ihm jahrzehntelang die Medikamente gegen seine Schuppenflechten verweigerten bis er an einem behandelbaren Tumor starb.

Mord bleibt Mord, egal ob er schnell durch Gewehrfeuer oder langsam durch Krebs verrichtet wird. Der einzige Unterschied ist, dass letztere Hinrichtungsmethode mitverfolgt und somit auch bekämpft werden kann. Kevin "Rashid" Johnson ist im hier und jetzt in Lebensgefahr!

Rashid sollte nicht nur für Leute in den USA, sondern auch für uns ein Vorbild sein. Er gibt der Jugend ein praktisches Beispiel dafür, wie sie sich selbst verändern und verbessern kann, um die Welt entsprechend verändern und verbessern zu können. Er ist ein Exempel für alle, die das kapitalistische System bekämpfen. Und vor allem ist er ein Vorbild darin, sein Leben für das Allgemeinwohl aufs Spiel zu setzen, da die rassistische Gewalt, die Folter und die Drohungen, denen er immer wieder ausgesetzt ist, ihn keineswegs davon abhalten können, die Missstände der kapitalistischen Sklaverei in Amerika aufzudecken.

Wir, der Kommunistische Jugendverband der Schweiz, haben vor genau einem Jahr die Kampagne #FREERASHID gestartet. Indem wir die Welt auf die schwere Ungerechtigkeit der amerikanischen kapitalistischen Sklaverei aufmerksam machen, hoffen wir nicht nur unsere Solidarität zu bekunden, sondern auch gleichzeitig einen Kampf gegen die kapitalistische Lohnsklaverei (die auch in der Schweiz stattfindet) zu stärken. Wir wollen von Genosse Rashids gutem Beispiel lernen und konsequent versuchen in den Quartieren und Betrieben, auf der Stadt und auf dem Land mit Kundgebungen, Demonstrationen, Graffiti, Flugblättern, Vorträgen, revolutionärer Musik und allen anderen Mitteln Zwang und Druck auf die Herrschenden Amerikas ausüben, damit Rashids Krebs behandelt wird und er freikommt. Diese Kampagne muss Teil des millionenstarken Aufschrei gegen den Zusatzartikels 13 der US-Verfassung sein. Denn, wie Karl Marx, der Gründervater des Kommunismus, schon sagte:

"Die Arbeit in weisser Haut kann sich nicht dort emanzipieren, wo sie in schwarzer Haut gebrandmarkt wird."

Updates zu Rashids Situation finden sich auf seiner Website www.rashidmod.com.

GEBT RASHID DIE KREBSBEHANDLUNG DIE ER BRAUCHT!

KAMPF DER RASSISTSICHEN KNASTSKLAVEREI IN DEN USA!

FREIHEIT FÜR ALLE REVOLUTIONÄREN GEFANGENEN!

KOMMUNISTISCHER JUGENDVERBAND
kjvs.red | em.notorp@ziewhcsvjk

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