POSITION: unsere meinung über das internationale statement gegen kriegsvorbereitungen

Saturday, February 18th 2023  — 
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Der Kommunistische Jugendverband der Schweiz unterzeichnet das internationale Statement "WIR MÜSSEN UNSEREN REVOLUTIONÄREN KAMPF GEGEN DIE VORBEREITUNGEN EINES IMPERIALISTISCHEN WELTKRIEGES ENTWICKELN!" und bereitet sich auf eine Teilnahme an den Aktionstagen vor.

Neben Meinungsverschiedenheiten über den genauen Charakter des Kriegs in der Ukraine, sind wir im Allgemeinen mit dem Statement einverstanden, und denken dass es bezüglich der heutigen Situation der Kommunist*nnen, Arbeiter*innen und Völker extremst treffend ist.

Wir haben die antiimperialistische Politik, die wir in Fällen wie dem Krieg in der Ukraine verfolgen, in unseren 10 Einheitspunkten skizziert:

"Der Schweizer Imperialismus (d.h. sowohl der Staat, wie auch schweizer Monopole wie Nestlé) unterdrückt und beutet Leute auf der ganzen Welt aus, sowohl direkt als auch indirekt — deswegen ist er unser Hauptfeind. Wir sind ebenfalls gegen alle anderen imperialistischen Mächte, weswegen wir ausnahmslos jeden Kampf gegen den Imperialismus kritisch unterstützen.

Der Imperialismus ist die höchste und letzte Stufe des Kapitalismus. Er ist monopolistisch (d.h. er teilt die Wirtschaft in eine immer kleiner werdende Anzahl von Grossfirmen, die kein Interesse an Fortschritt haben - abgesehen vom Militärsektor, wo Sachen wie Touchscreens und GPS um Krieg zu führen erfunden wurden), er ist parasitär (d.h. er teilt die Welt in eine kleine Anzahl von 'reichen' Ländern, welche auf Kosten der riesigen Anzahl 'armer' Länder leben) und er ist sterbend (d.h. er löst Widerstandskämpfe und -kriege aus und ist dazu verdammt in den nächsten Jahrzehnten zerstört zu werden).
Proletarischer Internationalismus ist das Verständnis, dass die Klasse der Lohnabhängigen kein Vaterland hat. Die Ausbeutunsbeziehungen des Kapitalismus machen nämlich nicht vor Grenzen Halt und deswegen ist das Proletariat eine internationale Klasse, die sich über Landesgrenzen hinweg vereinen muss. Anti-Kapitalist*in zu sein, bedeutet Anti-Imperialist*in zu sein. Anti-Imperialist*in zu sein, bedeutet proletarische*r Internationalist*in zu sein - das wiederum bedeutet letztenendes Kommunist*in zu sein.
Heute kämpfen auf der ganzen Welt Leute um den Imperialismus zu begraben. Wir, die in einem imperialistischem Land leben, haben die Pflicht mit ihnen zu kämpfen. Heute vielleicht nur Schulter and Schulter, aber in Perspektive Gewehr an Gewehr. Wir unterstützen all jene, die wahrhaft gegen den Imperialismus kämpfen, die wahrhaft Widerstand leisten um ihre Länder von ihm zu befreien.

Allerdings sind nicht alle anti-imperialistischen Bewegungen revolutionär. Deswegen unterstützen wir zwar alle Bewegungen gegen den Imperialismus kritisch, stellen uns dabei aber immer hauptsächlich auf die Seite der Arbeiterklasse jedes Landes, denn die nationalen Befreiungskriege müssen in revolutionäre Kriege, d.h. Volkskriege unter der Führung echter kommunistischer Parteien, umgewandelt werden. So sieht proletarischer Internationalismus in der Praxis aus.
Nehmen wir z.B. die Ukraine, wo ein nationaler Widerstandskrieg gegen die russischen Besatzer tobt. Dieser hat Selensky und seine Regierung in die Position gebracht, wo sie gegen jegliche Kapitulation aufrufen und eine allgemeine Bewaffnung durchführen. Letzere ist sowohl die einzige Garantie für einen Sieg im Kampf gegen den russischen Imperialismus, wie auch die Garantie, dass die ukrainischen Massen in Zukunft gegen Russland, die USA und sogar gegen ihre „eigene“ Regierung ihre Interessen durchsetzen können. Selensky wurde so durch die Geschichte in eine besondere, progressive Position gezwungen, und so lange er auf diesem Kurs bleibt, unterstützen wir ihn. Weil es sich hier um einen rückschrittlichen Staatschef handelt, bleibt unsere Unterstützung kritisch: uns ist bewusst dass Selensky und seine Regierung alle mögliche anti-kommunistische Gesetze verabschiedet (z.B. darf man in der Ukraine nicht mal mehr kommunistische Lieder singen) und öffentliches Land privatisiert haben, dass sie mit dem Militärbündnis NATO (das im Mittleren Osten Millionen für Öl getötet hat) unter einer Decke stecken, dass sie extremst korrupt sind (sie waren in den Pandora Papers) und dass sie mit waschechten Neonazis wie dem Asow-Battalion (Hakenkreuz-reppende Nazis die Teil der ukrainischen Armee sind) zusammenarbeiten.
Ein anderes Beispiel sind die Taliban. Diese fundamentalistische Bewegung wollte lediglich die imperialistischen NATO-Besatzer verjagen - d.h. Unabhängigkeit auf Papier - und nicht die Revolution. Jetzt wo sie an der Macht sind, haben sie all ihre Versprechen (z.B. dass Frauen zur Schule gehen dürfen, oder dass es in Afghanistan Abtreibungskliniken geben wird) gebrochen, und den Frauen, der Jugend, der Arbeiter- und Bauernschaft geht es so mies wie eh und je. Doch auch sie haben, ohne es zu wollen oder zu wissen, eine progressive historische Rolle gespielt. Denn dadurch dass die Supermacht USA aus Afghanistan draussen ist, und dass viele einfache Leute gegen die Besatzer Erfahrung an der Waffe gemacht haben, wird eine erfolgreiche Revolution um einiges vereinfacht. Und das ist nicht nur abstrakt, denn die Kommunistische (Maoistische) Partei Afghanistans haben öffentlich bekannt gegeben, dass sie momentan den Volkskrieg gegen das Taliban-Regime vorbereiten."

Wir finden es super, dass so viele verschiedene maoistische Organisationen dieses Statetement zusammen utnerzeichnet haben. Heute, wo der Klassenkampf zwischen der Arbeiterklasse und der Kapitalistenklasse immer intensiver wird - was sich in einer Zunahme von Krieg und Unterdrückung gegen die 3. Welt, in immer mehr Militarismus und Konflikten zwischen den Supermächten und in einer zunehmenden Zerstörung unseres Klimas durch den Kapitalismus ausdrückt - ist eine echte Einheit um einen echten, revolutionären Kommunismus wichtiger denn je. Wir müssen das wachsende Interesse (vor allem unter der Jugend) am Sozialismus und Kommunismus sowie die Zunahme des gewerkschaftlichen Kampfes unter dem internationalen Proletariat mit einer Zunahme der internationalen kommunistischen Solidarität und Zusammenarbeit verbinden, um in der Lage zu sein, nicht nur national, sondern international auf die Notwendigkeiten der Revolution zu reagieren.

Diese Erklärung zeigt auch, wie Initiativen wie diese Aktionstage die Solidarität und Zusammenarbeit innerhalb der Schweiz verstärken, da sowohl die Kommunistische Partei der Schweiz (Rote Fraktion) als auch wir beschlossen haben, zu unterzeichnen, was zeigt, dass unsere taktische Differenzen gegenüber dem vereinten Kampf gegen unseren gemeinsamen Feind für die Maoist*innen zweitrangig sind.

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